- Stammesreligionen
- Stammesreligionen,in der Religionswissenschaft gebräuchliche Bezeichnung für (besonders in Afrika, Südasien und Südamerika verbreitete) Religionen, die im Allgemeinen auf einen relativ kleinen Kreis von Anhängern beschränkt sind, die durch gemeinsame Abstammung und Gemeinsamkeiten in Kultur, Brauchtum und Sprache verbunden sind und in einem bestimmten Siedlungsgebiet (Stammesterritorium) leben. Kennzeichnend für die Stammesreligionen sind besonders die Einheit von Stamm (Ethnie) und Religion, die mündliche Weitergabe der religiösen Tradition und ein religiöses Handeln (z. B. Opfer), durch das das (Natur-)Geschehen unmittelbar im für die Stammesgemeinschaft positiven Sinn beeinflusst werden soll. Andere, heute gebrauchte Bezeichnung sind: traditionelle Religionen, ethnische Religionen. Früher übliche Bezeichnung wie »primitive Religionen« und »Naturreligionen« werden wegen ihrer abwertenden Tendenz und der ungenauen beziehungsweise irreführenden Begrifflichkeit (»Natur« im Gegensatz zu »Kultur«) von der neueren Religionswissenschaft abgelehnt oder nur unter Vorbehalt gebraucht.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Afrika: Traditionelle Religionen, Christentum und Islam
Universal-Lexikon. 2012.